Beiträge von Kupferzupfer

    Wenn Du niemand kennst, von dem Du sicher bist, dass er Dich bei einer Instandsetzung nicht verarscht, würde ich den einfach mit Motorschaden verkaufen, der Rest vom Auto ist ja auch schon im Alter, wo hier und da mal ein Teilchen den Geist aufgibt. Bei der Ersatzteilpreis und Lohnentwicklung der bekloppten letzten Jahre wird es womöglich sogar noch teurer, so alte Autos fahrbereit zu halten und alle 2 Jahre über die Hauptuntersuchung zu bringen. Den r231 gab es schon den M276, wenn es beim V6 bleiben soll. Den aktuellen SL gibt es sogar als R4.

    Bei einem 316 mit 3,5t ZGG lassen sich eigentlich problemlos 3,5t Anhängelast eintragen. Einen neuen Heckauftritt wirst Du brauchen. Privat mit so einem LKW Gespann mit 2000 Kilo Tierfutter im "Freizeitanhänger" die Autobahn benutzen hat allerdings nicht nur Sonntags etwas von Watschen betteln.

    150000-200000 km sind doch eine durchaus akzeptable Laufleistung, die reicht normalerweise für mehrere hundert stilvolle Abfahrten vor der Spielhalle oder dem Wettbüro....


    Bundesligaprofis und Manager von DAX-Konzernen, die solche Autos neu fast umsonst fahren können, tauschen die meist noch vor Ablauf der Gewährleistungszeit gegen ein neueres ein.

    Mich nervt vor allem dieses viele "anfällig", Wortschöpfungen wie "Liebhaberservice" und die Empfehlung mit dem behandschuhten Zeigefinger, ja auch wieder Originalteile zu verbauen, nachdem diese typischerweise kaputt gegangen sind. Als Hannoveraner erkennt man manches Auto auf der frisch desinfizierten Hebebühne wieder und staunt, dass der Motor, dessen Hochdrehen einem wiederholt die Nachtruhe verhagelt hat, überhaupt noch läuft. Das Geschäftsmodell, sich in einer Arme Leute Gegend mit moderaten Grundstückspreisen und gemächlichem Verwaltungsapparat nieder zu lassen, dort dann Stundensätze einer Mercedes Niederlassung aufzurufen und parallel einen Onlinehandel mit Werbeaccessoires zu betreiben, ist aber vermutlich gar nicht mal so doof.

    Die M112 sind ja ziemlich problemlos. Kannst schauen, wann die 12 Zündkerzen zuletzt gewechselt wurden (wenn überfällig zieh mal gleich 200 Euro ab) und cremefarbenen Schleim am Öldeckel vom im Motoröl eingelagerten Kraftstoff kann man natürlich auch gut gegen unwissende Verkäufer verwenden. Sichtprüfung mit Klopfen an der Kat- und Auspuffanlage kann auch nicht schaden, in 20 Jahren kann sich da schon mal was gelöst haben.


    Wenn ein Motorkühler von Valeo verbaut ist drückt der gerne mal Kühlmittel in das Automaticgetriebe, das rutscht und schlägt dann nach dem Warmfahren beim Gangwechsel und stirbt über kurz oder lang am Glykol. Also auf fehlendes Kühlmittel achten und ggf. einen ATF Peilstab mitnehmen und darauf achten, ob was grünes im Getriebeöl zu sehen ist.


    Die Karosserie früher 203er macht normalerweise auch keinen besonders wertigen Eindruck mehr.

    Was willst Du denn dabei lernen? Ein betagtes Auto mit Getriebeschaden retten die meisten Menschen genau so wie Du es auch getan hast, nämlich mit dem Einbau eines Gebrauchtaggregates. Sich jetzt noch in der Instandsetzung von 722.6 Getrieben zu qualifizieren, hat keinen wirtschaftlichen Wert und die Wahrscheinlichkeit, dass Du Dein aufgearbeitetes Getriebe eines Tages selbst noch einmal gebrauchen kannst, dürfte auch gegen Null gehen.

    Wenn sich abgelagerter Benzinschleim nach dem Warmfahren im Frischöl löst wird es eben mehr. Kenne das Phänomen von verschiedenen M112 und würde mir keine Gedanken darum machen, vor allem dann nicht, wenn man die Einfüllmenge selbst abgemessen und beim Nachmessen mit einem Peilstab alles in Ordnung ist.

    Vielleicht hilft eine zügige Autobahnfahrt, die Dreiventilökomotoren M112/M113 neigen bei Kurzstreckengegurke zum Benzineintrag im Motoröl, das kann man nach einer Fahrt mit hohen Drehzahlen dann als cremefarbenen Schleim vom Öleinfülldeckel abwischen.

    Hak es ab. Am Ende bekommst Du vielleicht sogar Recht, aber keinen Cent Geld. Und darfst Dich nicht einmal doof stellen bei Weiterveräußerung oder wenn Dir einer die Vorfahrt nimmt.


    Verbrauchtwagenkauf ist immer risikobehaftet, egal ob von Privat oder Gewerbetreibenden.


    Das viele tricksen und bescheissen bisschen mogeln ist der Knappheit des Geldes in breiten Bevölkerungsteilen geschuldet, ohne die es wohl auch keinen Markt mehr gäbe für 15 Jahre alte Fahrzeuge.