Beiträge von E430

    Ich möchte euch erzählen von meinem letzten Schrauber Groß Projekt. Es ging darum eine gestrandete E-Klasse S212 Mopf wieder auf die Straße zu bringen. Doch der Reihe nach, mein bester Kumpel suchte schon seit längerem eine 212er Kombi für einen schmalen Taler. Bei seiner Suche in den diversen Portalen ist er dann auf einen 212er Mopf Kombi gestoßen mit einer wirklich sehr interessanten Ausstattung. Unter anderem das sau teure Bang & Olufsen Soundsystem , alle Fahrassistenten, Keyless Go, AMG-Paket usw. Es handelte sich um eine 350er Diesel mit 9-Gang. Der Hacken an dem nur 10.500€ teuren Wagen der Motor war defekt. Auf der Autobahn war das Auto gestrandet mit einem erheblichen Geräusch. Zwei freie Werkstätten versuchten sich am 642. Wechselten unötig Hydrostößel bauten daraufhin das Saugrohr nicht mehr richtig ein, so dass das Kühlwasser davonlief, das Geräusch war 1.500€ später noch immer da. Dann ging der Wagen zu Mercedes dort wurde ein Lagerschaden auf dem 6 Zylinder diagnostiziert und ein saftiger Kostenvoranschlag für die Reparatur ausgestellt. Nun wurde es dem Besitzer zu blöd, er stellte den Wagen zum Verkauf ins Netz. Unsere Abenteuerlust war geweckt. Hauke hier aus dem Forum prüfte noch die Historie , danke dafür, als diese sich als auch sehr gut herausstellte wurde er Entschluss gefasst das Projekt anzugehen. Also Auto mit Anhänger gepackt und den kurzen Weg von Gaggenau nach Bremen gefahren :D , um den Wagen anzuschauen und bei gefallen gleich mitzunehmen.


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    Etwas Trostlos mit abgesacktem Luftfahrwerk Stand er bei der Mercedes NDL im letzten Eck.

    Doch der Karosserie und Innenraumzustand gefiel, vor allem aber die so Umfangreiche Ausstattung.

    Der Motor Spang sogar noch an, klang aber wie zu erwartend Furchtbar. Definitiv ein KW-Lagerschaden oder Pleuellager defekt.

    Also Deal perfekt gemacht und den Wagen in die 650km entfernte heimische Garagen Werkstatt gebracht.

    Dort wurde nun die erste Eingangsdiagnose gemacht. Ölfilter raus, dann war schon alles klar, den dieser war voller Kupferabrieb und Metallstücke.

    Das was oben drauf liegt ist ein kleiner Magnet.

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    Kupferfarbene Stücke können nur von den Lagerschalen kommen. Es war klar der Motor muss aus dem 212 heraus. Nun stellte sich die Frage Austausch Motor (sehr teuer) oder den Motor wieder neu aufbauen, in der Hoffnung das der Block unversehrt ist. Eine Kompressionsmessung sollte bei der Entscheidung helfen, da man dadurch immerhin Auskunft über den Zustand der Zylinder und Kolben bekommt. 22 Bar drückte der Motor kalt. Sehr gut! So war die Entscheidung gefallen den Motor vollständig zu revidieren.

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    Also das Frontmodul des 212er abgebaut um dem Motor näher zu kommen, ganz schön verbaut so ein moderner E. Nun den Motor an den Kran gehängt...

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    Das Getriebe ab geflanscht und den V6 auf den Motorständer gehängt, um gut an dem Defekten Schiffs Diesel arbeiten

    zu können.

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    Stück für Stück zerlegte ich den Motor vollständig in seine Einzelteile. Bis wir nach mehreren Stunden endlich

    am eigentlichen defekt angekommen waren. Das Schadensbild war krass, das Hauptlager vom 4 Lagerbock war vollkommen

    zerstört sowie das Pleuellager.


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    Woher der Schaden kommt ist schwierig zu sagen. Klar von Mangelschmierung. Entweder mit zu altem Öl gefahren, oder

    dem Motor kalt zu viel Leistung abverlangt etc. Das gute war der Motorblock an sich hatte zum Glück keine Beschädigungen

    davon getragen. Zylinder und Kolben sahen gut aus. Also wurde bei einem Motorenbauer eine generalüberholte Kurbelwelle

    bestellt mit passenden Lagerschalen. Bei Mercedes wurde ein neues Pleuel besorgt. Sowie Dichtungen und Teile im Wert von 2.000€

    bestellt. Als alles eingetroffen war, konnte der Wiederaufbau der Motors beginnen. In der Zwischenzeit wurden alle Motorenteile

    zum Reinigen zu einer Trockeneisfirma gebracht, um alle Späne usw. Los zu werden. Dichtflächen sauber zu bekommen. Der DPF

    ging zum ausbrennen die Injektoren auf den Prüfstand. Um alles an was man jetzt gut dran kommt gleich auf einem "Neu" Stand zu haben.

    3 Injektoren waren defekt, eventuell hat auch diese Tatsache zum Schaden beigetragen.


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    Der Neu Aufbau konnte beginnen mit dem Einsetzen der neuen Lagerschalen. Sowie Kurbelwelle, Kolben und Gleitschienen

    Montage der Zylinderköpfe, Einstellen der Steuerzeiten, Einbau der geklebten Ventildeckel, sowie dem Steuergehäuse Deckel nun wurde Motor auf den Kopf gedreht um die Ölwanne zu montieren.


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    Dann folgte der Zeitaufwändige Einbau der Gesamten Gemisch Aufbereitung, ein neuer Ölkühler wurde als erstes ins

    V-eingesetzt. Darauf dann AGR Kühler, Saugrohr, Turbolader usw. Alles mit neuen Dichtungen und auch neuen Teilen

    wie dem EKAS Gestänge und dessen Motor.


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    Echt Wahnsinn was an so einem recht modernen Diesel alles dran hängt. Nun den Kabelbaum für die sämtlichen Sensoren

    Aktoren usw. montiert. Daraufhin konnte der Motor vom Montageständer gehoben werden um, den letzten Schritt vor der Hochzeit mit dem

    Getriebe zu erledigen der Einbau des KW Simmering hinten. Dann wurde das 9G auf den Ständer gepackt, Öl raus und eine neue Wanne montiert.

    Da man den Filter bei diesem Getriebe leider nicht mehr einzeln tauschen kann sondern nur die komplette Wanne bekommt.


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    Hochzeit wurde auch gefeiert, Getriebe und Motor wurden wieder vereint, dann konnte der Antriebsstrand auch endlich wieder

    ins Auto zurück. Nach einigen Stunden der Vorbereitung usw. war es dann endlich soweit. Der erste Startversuch konnte kommen,

    davor wurde Öldruck aufgebaut, es gibt für den 642 einen Ölfilterdeckel mit Prüfanschluss zum Öldruck messen,

    dieser war während der ganzen Zeit verbaut um Öldruck aufzubauen vor dem ersten Start und diesen zu Überwachen.

    Also dann "Feuer Frei" :)

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    Die Freude war groß als der Motor ansprang und sauber lief. Nach Montage des gesamten Frontmodul konnte es

    endlich auf Probefahrt gehen.


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    Nach der anschließenden Dichtheitsprüfung waren wir erleichtert alles okay. Kein austretendes Öl zusehen. :frech:

    Zum Ende des Projekts gab es noch eine Plakette auf die Motorabdeckung als Erinnerung angelehnt an AMG.

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    War ein tolles insgesamt 120 Arbeitsstunden langes Projekt. Mein Kumpel ist kostentechnisch billiger davon gekommen als ein Austausch

    Motor diese beginnen bei 4.700€. Er musste ungefähr 3900€ für die Teile Material hinlegen weiß natürlich aber jetzt das an seinem Motor jede Dichtung erneuert ist etc.

    Mr.Benz verlieh dem Auto zum Ende mit ein paar Codierungen noch den letzten Schliff, Danke! :)

    Jetzt wird die Maschine erstmal langsam eingefahren und hält dann hoffentlich noch lange :) :)


    Gruß :)

    Habe eine ähnliche Odyssey hinter mir mit dem Wagen meines Vaters 212er Mopf 642 9 Gang.

    Getriebe hat immer wieder geruckelt währende der Fahrt, im schiebebetrieb etc. Alles mögliche probiert. Am ende dieses Drecks Software Update
    runter genommen und der Wagen fuhr wieder wie immer.


    Auch hier geht mein Dank immer noch an Björn :) . Ohne ihn hätte der Wagen einen neuen Wandler bekommen, und würde immer noch

    scheiße fahren. Das mit dem Wandler war der Abhilfe Vorschlag von der Mercedes NDL.

    hab ich auch schon überlegt aber mein Problem war immer ein BT Adapter zu finden der sich automatisch mit meinem Handy verbindet.

    und ich fänd es hässlich permanent ein Kabel im zigarettenanzünder stecken zu haben

    im alten w203 hab ich die Kabel einfach hinten an der Zuleitung vom zig.anzünder angelötet damit die versteckt waren

    Die meisten verbinden sich automatisch.


    Kabel für Strom natürlich hinter den Verkleidungen anklemmen :)

    Ich habe an meinem W211 am Aux eingang vom comand direkt ein BT Adapter dran gehängt der fest mit der Stromversorgung vom Fahrzeug verbunden ist und sehen tut man auch nix weil er hinterm Comand liegt :)

    Erstmal einsprühen zur Sicherheit mit Liqui Moly Kerzen Löser.


    Um ohne SD herauszufinden welche kaputt ist , kann man mit dem Multimeter eine Widerstandsmessung an der Kerze machen , eine gesunde hat etwa 1 Ohm Widerstand.